1. September (Tag 68)

Emporia, KS - Topeka, KS

Tages-Km: 120
Gesamt-Km: 3.586
Höhenmeter: 749 (in KANSAS wohlgemerkt!)
Zeit im Sattel: 7:01
Wetter: Waschküche
Temperatur: 18 - 24° C


Flach ist relativ
"Kommt nach Kansas", hieß es, "Kansas ist flach", hieß es. Mit dieser etwas verfremdeten Anspielung auf Asterix als Legionär beginnt zum einen dieser Blogeintrag und endet zum anderen das zweite von drei Kapiteln dieser Reise: Kapitel 1 war das Team Be/Hermann. Kapitel 2 endet heute mit der letzten gemeinsamen Etappe des Teams Angie/Hermann, bevor Angie zurück nach Deutschland muss, weil dort demnächst die Schule wieder beginnt; auch für Lehrerinnen. Zum Beweis, wie monatelanges Vorbereitungstraining (Rad und Fitness-Studio) sowie Gepäckradeln durch die Rocky Mountains (Wyoming, Colorado) und das flache Kansas Frauenbeine formen, hier das Zielfoto:


Was die eingangs erwähnte Behauptung "Kansas ist flach" betrifft, so mag das für die ersten paar hundert Kilometer zugetroffen haben, aber in OST-Kansas sieht die Sache schon anders aus. Seit den "Flint Hills" ist jedenfalls Schluss mit lustig und die heutige Etappe hat noch einmal alle Register gezogen: 750 Höhenmeter auf 120 Etappenkilometern und eine Menge Seit-Gegenwind. Daher auch die ungewöhnlich lange Netto-Radelzeit (moving time) von 7 Stunden. Wegen des permanent hinter uns her- und aufziehenden Unwetters sind wir die gesamte Strecke einem Stück durchgeradelt. Nur kurze Trinkpausen, kein Essen außer dem Frühstück. Wir haben es denn auch geschafft und sind dem Wetter entwischt, das sich erst in der Nacht mit aller Gewalt ausgetobt hat. Aber da waren wir schon längst im Gästezimmer von Angies deutscher Freundin, die nun in Kansas lebt, untergebracht.

Angefangen haben die Hügel heute Morgen als trügerisch sanfte Wellen. Wer hier zu schnell durchrast, bekommt Schluckauf:


Zynisch finde ich diesen Hinweis auf dem leicht verwitterten Stein inmitten der Reh-Gartenzwerg-Familie am Straßenrand.


Von wegen LEICHT! Das war heute nix leicht sondern viel schwer - oder wie Ottfried Fischer sagt: "Schwer is leicht wos."

Absolut begeistert dagegen hat mich die Tatsache, dass es offenbar Häuser für Menschen mit Höhenangst gibt. Einmal nicht aufgepasst und man prellt sich das Schienbein an der Dachrinne.


Mehr gibt's von der heutigen Etappe auch nicht zu berichten bzw. zu zeigen, da wir, wie gesagt, mächtig aufs Gaspedal gedrückt haben, um den dunklen Wolken zu entkommen. Wir bleiben nun bis Sonntag, 5. September in Topeka. Dann fliegt Angie zurück nach Deutschland und ich bin den Rest der Tour alleine unterwegs. Ich hoffe, dass ich den nächsten Blogeintrag spätestens am 6., allerspätestens am 7. September einstellen kann. Wie bei der ersten längeren Pause Anfang August gilt auch diesmal wieder das Angebot "Weckruf". Wer nicht gucken sondern von mir über den nächsten Blogeintrag benachrichtigt werden will, schreibe ein Mail mit dem Betreff "Weckruf" an Hermann.Plasa@googlemail.com

Till Senn

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Fußballerspruch:

"Das Tor gehört zu 70 % mir und zu 40 % dem Wilmots."
(Ingo Anderbrügge)

1 Kommentar:

  1. Hi Herm,
    wie immer topaktuell: Der Wilmots hat gerade eben 110%ig verloren - als Co-Trainer von Belgien 0:1 (gegen KLose). Oder kann man in Kansas EM-Quali guggen?

    Ansonsten: wieder ein besonderes ("a saubas") Kapitel: Reschbeggd (respect - für die Übersetzung) - vor allem Angie! die höchsten Pässe und das steilste Flachland (allein die 750 Höhenmeter heute). Aber kein Wunder - bei den Beinen!!! (nur aufpassen bei den niedrigen Dachrinnen - das gibt so hässliche, blaue Schienbeine ;-)
    HEy, und das mit der Sprühflasche neulich ist echt gut. Die muss man nur noch an der lenkertasche befestigen und mit nem Seilzug bedienen - oder über die Pedale bei jedem Tritt...
    Erholsame Pause (oder gute Arbeit?)jetzt and good luck für den Rest! (ich finde, die Streckenkarte in Joes weekly sieht auch gut aus, was die restliche Strecke und Dauer angeht.

    Keep on...
    und Angie: kimm guad hoam!
    Radl-Be

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