13. Oktober (Tag 110)

Beverly Beach, FL – Daytona Beach, FL

Tages-Km:  37
Gesamt-Km: 6.680
Zeit im Sattel: 2:28
Wetter: Sonnig
Temperatur: 21 – 32°C



So sah das aus, als ich kurz nach Sonnenaufgang auf die Veranda „meiner Hütte“ trat:


Es folgt ein Zeitsprung um in die Vergangenheit. Vor 50.000 Jahren gab es noch eine Landverbindung von Sibirien nach Alaska. Über diese „Bering Strait land bridge“  kamen die ersten Urlauber aus Asien zu Fuß nach Amerika. Die frühesten Zeichen von Besiedlung in dem Gebiet, in dem ich mich gerade aufhalte, sind etwa 7.000 Jahre alt. Ich bin zwar nicht aus Alaska nach Florida geradelt, aber immerhin von Kanada.  Gebraucht habe ich dafür „nur“ drei-einhalb Monate und nicht 43.000 Jahre! Das wäre vermutlich ein wenig zuviel des Guten für meinen Geschäftspartner und wohl auch für Angie.

Primäres Ziel für heute war der Radladen in Daytona Beach. Anschließend sofort ab ins nächstbeste Hotel, um mich heute noch einmal auszuruhen, morgen am Computer zu arbeiten und übermorgen wieder mit 100% in die Pedale treten. Das ist meine Hoffnung. Heute war ich allerdings erst maximal auf 40%. Entlang der Atlantikküste werde ich bis Key West auf der berühmten State Road  A1A nach Süden radeln. Heute ging es zwischen Atlantik und Halifax River auf einem schmalen Streifen Land die „Scenic Route“ entlang.



Keine 300 Meter im „Landesinneren“ gibt’s Süßwasser und die entsprechenden Bewohner. Schwimmen verboten!



Mit jedem Kilometer werde ich zuversichtlicher, dass es der notoperierte Reifen des Anhängers bis zum Radladen schafft. Tut er. Für 10 Dollar erstehe ich einen neuen Reifen, den ich morgen montieren werde.


Die Hotelsuche erweist sich als überraschend schwierig. Seltsam, wo doch Nebensaison ist. Dazu all diese Motorradfahrer... Seltsam. Ein kurze Suche im Internet nach den Begriffen „Biker“ „Daytona“ „October“ sorgt für Klarheit: Morgen beginnt in Daytona Beach das „Biketoberfest“. Also genau da, wo ich jetzt bin. Auf der offiziellen Webseite ist zu lesen: „Thousands of bikes will roar into and all around town.“ Aha, da ist es wieder, mein Karma. Na ja, ab übermorgen bin  ich wieder unterwegs und übermorgen Abend hoffentlich schon weit weit weit weg von Daytona. Dann wird alles anders, meditierende Menschen und solche mit Schweigegelübde werden die Strände bevölkern und ich nur noch Hondas begegnen. Warum Honda? Dieses Video (Youtube) macht deutlich, wie unterschiedlich Motorräder klingen. Eine Honda ist auch dabei.

Till Senn

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