26. Juni (Tag 1)

Schlaflos in Seattle...

Wie üblich spielt mir die Zeitumstellung übel mit. Seattle hinkt der deutschen Zeit 9 Stunden hinterher. Nach 10 Stunden Nonstop-Flug ging es vom Flughafen erst einmal mit einer Art S-Bahn ins Stadtzentrum von Seattle. Ziel war der JRA Bike Shop, an den ich Anfang des Jahres ein E-Mail gesendet und darin angefragt hatte, ob ich zwei große Fahrradkoffer anliefern lassen dürfe. "Sure", lautete die Antwort von Eric, dem Besitzer des Ladens. Über drei Stunden lang machen wir erst einmal die Fahrräder fahrtüchtig.
(Eric and Chris, I know you will follow the blog. Once again many thanks for your helpfulness and a brilliant service.)
Hundemüde, ziemlich hungrig und extrem durstig radeln wir endlich zum "Inn at Virginia Mason", wo ich - ebenfalls schon vor Monaten - ein Zimmer für die erste Übernachtung reserviert hatte. Seattle ist verdammt hügelig und erinnert ein wenig an San Francisco. Mein lieber Scholli! Dreimal darf der geneigte Leser raten, wo das Hotel liegt. Dazu die folgenden sachdienlichen Hinweise: nicht unten, nicht in der Mitte und auch nicht fast ganz oben. Sondern? Ganz oben, anders formuliert: O.B.E.N. Die gute Nachricht: gleich neben dem Hotel ist ein kleines Restaurant mit Tischen im Freien! Immer noch eine Rarität in den USA. Wir genießen das erste und zweite und Bier in vollen Züge. Ahh, jetzt kann es losgehen. Nun ja, morgen. Vielleicht. Die Zeitumstellung ... Als der letzte Schluck Bier die immer noch durstige Kehle hinabrinnt, wird es meiner inneren Uhr zu bunt. Seit Stunden jammert sie vor sich hin, aber jetzt spricht sie Klartext: "Junge, du bist über 50, es ist 3:15 Uhr morgens und Du damit seit mindestens 6 Stunden überfällig. Ab ins Bett, und zwar pronto!" Die Uhr hat natürlich vollkommen recht und um 19:00 Uhr Ortszeit, sinke ich aufs Schlafgemach, um 00:12 Uhr Ortszeit bin ich hellwach. Schlaflos in Seattle. Gut, dass es Hörbücher gibt. Den i-Pod finde ich auf Anhieb, aber wo ist der Kopfhörer? Ich will Be (Kurzform für Bernhard, aber dieses Silbenmonster bringe ich nach 37 Jahren "Be" im Leben nicht über die Lippen) - ich will also Be nicht wecken, weil ich als rücksichtsvoller Mensch so etwas niemals täte und beschließe mannhaft, das Licht NICHT einzuschalten, um den Kopfhörer zu suchen; ein Vorhaben mit der Halbwertszeit eines Silvestervorsatzes. Eine Minute später schalte das Licht ein und suche, und suche, und suche... und finde irgendwann.

Frage des Tages: Wer weiß, was ein Schichtvulkan ist? Antwort: das da:


Dieser Schichtvulkan ist mindestens 500.000 Jahre alt, 4.395 Meter hoch und heißt Mt. Rainier. Als wir mit der Fähre von Seattle nach Bremerton übersetzen, bestaunen wir den Giganten.

So, und morgen geht es dann aber wirklich los. Das Geplänkel bisher beläuft sich summasummarum 30 Kilometer.


7 Kommentare:

  1. Auf geht's Bub - ich wünsch' Dir möglichst viel angenehmes Wetter und möge die Defekthexe Dir nicht folgen können!
    Alles Gute Hermann!

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  2. Hi Hermann,
    Grüß mir den Volleyball Be

    der Extrainer
    Joe

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  3. Hallo liebe Leute,

    alles Gute für die Reise!

    Maria Fuchs

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  4. Ich bin gespannt, was du auf dieser Reise so alles erleben wirst...

    Gute Reise
    Peter

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  5. Hi Hermann und Be
    #
    Pulswärmer aus Hermelin und Nierenschutz aus Katzenfell sollte doch in diesen Regionen für 2 erfahrene Trapper mit einem Bowie Messer kein Problem darstelle. Zwecks Wärme in der Nacht.

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  6. Von Christian Miesgang:

    Ein Schichtvulkan ist...

    -entstehen aus verhältnismässig kalter Lava, welche Temperaturen zwischen 700°C bis 900°C aufweist
    -erreicht beim Austritt keine so hohe Fliessgeschwindigkeit
    =>Erreichen keine so große Ausdehnung, aber größere Höhen
    -hoher Gasanteil in der Lava, welcher einen explosionsartigen Ausbruch hervorruft
    -Aufgrund ihrer eigenen Höhe und der Fähigkeit Asche in Höhen bis zu 40km zu schleudern, werden Schichtvulkane auch Stratovulkane genannt

    Mach grad ein Referat darüber ;-)

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  7. Mount Rainier: Als MS-Profi weißt Du natürlich, dass dieser Berg auf praktisch allen Betriebssystemen aus Redmond als Wallpaper mitgeliefert wird, so dass er fast so bekannt ist wie das Matterhorn - nur dass hier die Leute den Namen nicht wissen, sondern dass er unter "das ist der Berg der wo bei Microsoft immer ist" firmiert

    Gern gscheng,
    Berghans

    Und: Sorry, dass ich erst heute einsteige - musste mich bislang aufs vuvuzelieren konzentrieren. Alles Gute für die Tour und beste Grüße an den Be!

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